Für viele stellt sich vor oder während der Wohnungssuche die Frage, wo die Wohnung oder WG den gelegen sein soll. Meinen Erfahrungen nach ist häufig der Fall, dass das Unternehmen, bei dem man die Praxisphasen des dualen Studiums absolviert, nicht in der gleichen Stadt ist, wie die duale Hochschule.
In diesem Fall muss Du dich entscheiden ob Du lieber einen kürzeren Arbeitsweg haben willst oder weniger Zeit mit der Fahrt zur Hochschule verbringen wilst. Die Entscheidung ist nicht oft nicht leicht, aber du kannst sie treffen 🙂
Ich selber habe nicht lange überlegen müssen. Eigentlich habe ich nie darüber nachgedacht in die Nähe meiner Arbeit zu ziehen. Für mich war immer klar, dass ich bei der Universität wohnen will/sollte/muss.
Erfahre, wieso ich lieber in der Nähe der dualen Hochschule wohne:
Übersicht
Es gibt 3 Komponenten, die bei mir in diese Entscheidung mit einfloßen:
- Fahrzeit
- Kosten
- Soziale Komponente
Ich finde die soziale Komponente am wichtigsten, das werdet ihr auch bestimmt im Laufe des Artikels merken, aber darauf werde ich später nochmal zurückkommen.
Fahrzeit
Fahrzeittechnisch ist es eigentlich egal wo ihr wohnt. Entweder ihr habt einen kurzen Weg zur dualen Hochschule und einen langen zum Arbeitsplatz oder umgekehrt. Die Fahrzeit wird dann interessant, wenn ihr euch mit Freunden treffen wollt. Nach einem langen Arbeitstag werden sich nicht viele Aufraffen, um noch in einer Kneipe oder sonstwo zu treffen. Und wenn doch, kommt man nicht gerne, wenn man frühzeitig wieder nach Hause fahren muss.
Während den Theoriephasen hat man doch ab zu früher Vorlesungsschluss und dementsprechend mehr Freiraum. Deswegen trifft man sich auch mehr im Freundeskreis, und geht öfters weg. Dann wäre es auch geschickter näher dort zu wohnen, wo auch alle anderen Kommilitonen wohnen und leben.
Gerade eben hatte ich schon erwähnt, dass man meistens weniger in der dualen Hochschule ist, wie am Arbeitsplatz. Dann ist es geschickter, einen kurzen Weg zur dualen Hochschule zu haben, um dann den restlichen Tag noch besser zu genießen zu können. Ein langer Weg zur Arbeit ist dadurch relativiert, dass man nach der Arbeit eigentlich nicht weggeht, dann kann man ruhig ein wenig länger fahren, auch wenn das nervig sein kann/ist
Kosten
Die Kosten sind in meinen Augen ein recht unwesentlicher Faktor in der „Standortsuche“. Es ist zwar klar, dass man außerhalb einer großen Stadt weniger Geld für eine Wohnung zahlt, aber erstens ist der Unterschied meistens nicht so groß, dass es sich lohnt, zweitens gibt es in allen Großstädten einen Markt für Studentenwohnungen und Zimmer und drittens hat man mehr Fahrtkosten, wenn man außerhalb wohnt.
Das kommt daher, da die ÖPNV in den Großstädten so gut ausgebaut sind, dass man kein Auto braucht. Auf dem Land fahren die Busse meiner Erfahrung nach jedoch so selten, dass man auf ein Auto angewiesen ist. Zum Feiern in die Stadt zu fahren kostet auch immer ein bisschen Geld, und das summiert sich mit der Zeit.
Meiner Meinung nach geben sich die Kosten nichts. Ob man näher an der dualen Hochschule oder beim Arbeitgeber wohnt, ist ziemlich egal. Das ganze sieht natürlich anders aus, wenn Du bei deinen Eltern wohnen bleiben kannst und dir somit viele Kosten sparen kannst.
Soziale Komponente
Diesen Abschnitt halte ich für mitunter den wichtigsten. Man kann noch so schön wohnen und perfekte Fahrzeiten haben, wenn um einen herum einfach nichts ist. Es gibt zwar manche Menschen, die lieber ihre Ruhe haben wollen, aber dazu muss man ja nicht sonstwo hinziehen 😉
Ich finde es ist wichtig, sich auch kurzfristig mit Freunden treffen zu können, um sich zum Beispiel noch auf eine Klausur vorzubereiten oder einfach um ein kleines Schwätzcen zu halten.
Auch ist es nicht sehr Teambildend, wenn man wo ganz anders wohnt, und so keinen richtigen Anschluss zur Gruppe bekommt. Sowas finde ich dann immer schade, da man ja doch 3 Jahre mit den selben Leuten zusammen ist, da sollte man sich schon integrieren und nicht mit Absicht wegziehen und dann weniger machen.
Das ganze soziale Leben spielt sich in der Stadt der dualen Hochschule ab, dann sollte man auch dort wohnen. Die Studienzeit besteht nicht nur aus Lernen und Klausuren, sondern auch aus dem menschlichen Miteinandern und dem Finden neuer Freunde.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass eigentlich die sozialen Komponenten aussschlaggebend für den Wohnort sind. Die Kosten sind nicht so unterschiedlich und die Fahrtzeiten bleiben immer gleich. In meinen Augen ist es wichtig einen guten Kontakt zu seinen Mitkommilitonen zu haben und auch was zu unternehmen. Und das geht nur einigermaßen gut, wenn man in der gleichen Stadt wohnt.
Ich habe mich bewusst dafür entschieden in Karlsruhe zu wohnen, und nicht in der Nähe von meinem Arbeitgeber, gerade wegen den sozialen Kontakten.
Schreibe einen Kommentar