Vor einigen Monaten erreichte die Studenten in Baden-Württemberg eine sehr erfreuliche Nachricht: Die Studiengebühren werden zum Sommersemester 2012 abgeschafft.
In meinen Augen sicherlich eine sehr gute Entscheidung um einen fairen und, vor allem, finanziell machbaren Hochschulzugang zu ermöglichen. Jedoch wird die Abschaffung auch für viel Bewegung in der Hochschullandschaft sorgen.
Es wird viele Veränderungen geben, die so auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind, und, so bravourös diese Entscheidung ist, hat sie für einzelne auch ein paar Schattenseiten.
Allgemeine Informationen
Um es kurz und knapp zu sagen: Jeder Student hat im Jahr 1000 € mehr in der Tasche. Es sei denn, ihr seit schon von der Gebührenpflicht befreit, dank der Geschwisterregelung, oder ihr habt schon Kinder. Abgesehn davon hat jeder „normale“ Student mehr Geld, was für viele ein sehr willkommener Bonus ist.
Wenn wir Studenten mehr Geld haben, ist eigentlich der logische Schluss, dass den Universitäten das Geld fehlt. Deswegen war auch die Befürchtung groß, dass die Bildungsqualität sinkt. Das ist aber (noch) unbegründet, da die Universitäten vom Land Ausgleichszahlungen erhalten, in Höhe von ungefähr 150 Millionen Euro. Diese Zahlungen sind aber erstmal nur für ein Jahr befristet. Was danach kommt, weiß noch keiner so Recht, hoffen wir das Beste.
Aber darüber hinaus bleiben Sonderzahlungen, wie der Studentenwerkbeitrag oder Verwaltungsgebühren bestehen. Trotzdem ist die Erleichterung des Geldbeutels um 500 € pro Semester für viele sehr Willkommen und wird auch für Chancengleichheit sorgen.
Man muss jedoch abwarten, wo die Landesregierung das Geld für die Kompensationszahlungen herbekommen will. Dementsprechend wird es interessant, ob die Bildungsqualität auf dem Niveau bleibt, wie sie jetzt ist.
Veränderungen für Duale Studenten
Für die dualen Studenten unter euch gibt es noch ein paar weitere Sachen zu bedenken. Klar, 1000 € mehr sind, trotz unseres Gehalts, ein willkommener Brocken. Jedoch ist zu bedenken, dass diese 1000 € steuerlich als Werbungskosten absetzbar waren/sind.
Bisher war es einigermaßen leicht, unter den Steuerfreibetrag zu kommen, und folglich die Lohnsteuer am Ende des Jahres wiederausgezahlt zu bekommen.
Jetzt haben wir 1000 € weniger Ausgaben, müssen aber im schlimmsten Fall den gleichen Betrag, wenn nicht sogar ein bisschen mehr, an Steuern wieder abführen.
Die genauen Beträge unterscheiden sich von Student zu Student, da muss jeder nochmal genau Nachrechnen.
Fazit
Für Studenten von der Universität und ähnliche Einrichtungen ändert sich mit der Abschaffung der Studiengebühren nicht sonderlich viel, außer, dass sie mehr Geld in der Tasche haben 😉
Studenten mit gut bezahlten Studentenjobs und dualen Studenten sollten jedoch aufpassen, dass sie nicht urplötzlich über den Steuerfreibetrag sind. Es kann dann sein, dass die Summe der zu zahlenden Steuern höher ist, wie die eingesparten 1000 €. Hier lohnt sich ein genaues Nachrechnen.
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